NÜTZLICHE RATSCHLÄGE
ZU LACKPRODUKTEN
- ANWENDUNGSGEBIETE
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Ein Lackprodukt kann als eine Mischung von chemischen Verbindungen definiert werden, die einen festen Film bilden, dank deren mechanischer und physikalischer Beständigkeit die Struktur vor äußeren Einflüssen geschützt werden kann. Lackprodukte haben die doppelte Funktion zu schützen und zu dekorieren.
Diese Produkte werden fast in allen Phasen des Bootanstrichs verwendet: Grundierung, Schutz und Finish. Obwohl bei der Vorbereitung keine Lacke eingesetzt werden, wird in dieser Phase die Grundlage für ein gutes Endergebnis gelegt, und die für die Vorbereitung aufgebrachte Zeit spiegelt sich in einem zufriedenstellenden Resultat wider. Die Grundierung besteht aus dem Auftragen von Produkten, die den Schutz des Untergrundes und das Haften der nächsten Anstriche gewährleisten sowie ein Abblättern verhindern. Die Primer haben die Funktion, nach der Grundierung eine Schutzschicht zu bilden, um zu vermeiden, dass Wasser, Feuchtigkeit und Witterungseinflüsse mit dem Untergrund in Berührung kommen und diesen beschädigen (Oxidierung bei Metallen, Fäulnis bei Holz, Osmose bei Glasfaser).
Für den Schutz muss mindestens ein trockener Film mit einer Schichtdicke von 300-600 µm bei Teilen unterhalb der Oberfläche und von 250-350 µm bei Teilen oberhalb der Oberfläche erreicht werden.Das Finishing ist die letzte Anstrichphase. Es wird mit Produkten durchgeführt, die sowohl eine ästhetische Funktion haben, um die Schönheit des Materials (Farbe, Glanz) auf der Oberfläche hervorzuheben, wie auch spezielle schützende Eigenschaften zu erfüllen (wie Antifoulings).
Um sicherzugehen, dass die Finishs gleichmäßig und glatt sind, kann sich eine vorbereitende Nivellierung der Oberflächen als notwendig erweisen. Für ein gutes Lackfinishing ist es empfehlenswert, einen Unterlack, also einen Grundanstrich aufzutragen, der nicht nur als Barriere dient, sondern auch die Aufgabe hat, der Oberfläche Homogenität zu verleihen, indem die restliche Mikroporosität der Spachtelmasse beseitigt und eine gleichmäßige Oberfläche geschaffen wird.
- INHALTSSTOFFE
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Die Komponenten der Lackprodukte können in vier Klassen eingeteilt werden: Bindemittel, Lösungsmittel, Additive und Pigmente. Die Bindemittel sind Polymere oder Harze und die Hauptkomponenten des Produkts, da der Lack durch sie einen Film, also eine trockene, kompakte und gut am Untergrund haftende Schicht bilden kann.
Lösungsmittel sind flüchtige Flüssigkeiten, die die Funktion haben, die diversen Komponenten zu lösen und zu dispergieren; sie verringern die Viskosität des Produkts und erleichtern so dessen Auftrag. Das Verdunsten des Lösungsmittels sorgt für die richtige Vernetzung des Bindemittels, wodurch die Bildung eines homogenen Films erleichtert wird; deshalb ist die korrekte Verwendung von Verdünnungsmitteln so wichtig. Aufgrund des Umweltschutzes und der Anwendungssicherheit geht die Tendenz dahin, den Einsatz von Lösungsmitteln zu reduzieren oder darauf zu verzichten und flüssigere Bindemittel zu verwenden. Pigmente sind mikronisierte Pulver, die dem Lack seine Farbe, sein Deckvermögen oder besondere Eigenschaften verleihen, z.B. auf der Basis von Kupfer- oder Zinksalzen, die Antifouling-Eigenschaften bieten. Additive sind Komponenten, die in kleinen Mengen hinzugefügt werden, um die Eigenschaften des Lackprodukts , wie z.B. die Trocknung, die UV-Strahlenbeständigkeit, das einfache Auftragen,
die Stabilität etc. zu verbessern, - KLASSIFIZIERUNG
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Bei den Lackprodukten werden Lacke, Anstriche und Emaillacke unterschieden. Die Lacke sind durchsichtig und bestehen im Allgemeinen aus Bindemitteln, Lösungsmitteln sowie Additiven und enthalten keine Pigmente. Generell werden sie eingesetzt, um den Untergrund zu schützen und aufzuwerten (Holz, Aramide, Carbon). Die Anstriche sind Produkte, die auch Pigmente und/oder Füllstoffe enthalten und somit deckend sind, sie werden als Emaillacke bezeichnet, wenn sie über Eigenschaften wie Glanz, Glätte und Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse verfügen. Auch Spachtelmassen sind Lackpodukte, die einen hohen Prozentsatz an Füllstoffen aufweisen, um als Ausgleichsmasse verwendet werden zu können.
Sehr wichtig ist der Unterschied zwischen Ein- und Zwei-Komponenten-Produkten. Die Ersteren bestehen nur aus einer Komponente, und die Filmbildung erfolgt durch Oxidierung oder Verdunstung des Lösungsmittels: Sie sind leicht auftragbar und verlieren mit der Zeit an Qualität. Die Zwei-Komponenten-Produkte hingegen bestehen aus zwei Komponenten, die in einem bestimmten Verhältnis gemischt werden können (Mischungsverhältnis). Die Filmbildung erfolgt durch chemische Vernetzung zwischen den beiden Komponenten, wodurch die ästhetischen Qualitäten durch höhere Festigkeit und Haltbarkeit ergänzt werden. - ANWENDUNG
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Beachten Sie beim Anstreichen bitte immer die folgenden Hinweise. Sie werden Ihnen sicherlich nützlich sein, um sicher zu arbeiten, ohne dass Ihnen Fehler unterlaufen.
- Schützen Sie die Kanten der zu lackierenden Oberflächen mit Karrosserieband. Vergessen Sie nicht, dieses sofort nach dem Auftragen jeder Schicht zu entfernen, vor allem wenn Sie Zwei-Komponenten-Produkte verwenden.
- Verdünnen Sie nur, wenn dies notwendig ist, und mit dem vorgeschriebenen Verdünnungsmittel.
- Mischen Sie sorgfältig, vor allem, wenn Sie eine Trennung zwischen Pigment (am Boden) und Bindemittel (an der Oberfläche) bemerken, bis Konsistenz und Farbe homogen sind.
- Wenn Sie ein Zwei-Komponentenprodukt verwenden, ist es wichtig, dass Sie die beiden Komponenten zuvor separat mischen; gießen Sie den Inhalt von Komponente B (Härter) danach langsam in Komponente A (Basis) und mischen Sie weiter, bis das Ergebnis homogen ist. Berücksichtigen Sie bei der Vorbereitung der Zwei-Komponentenmischung, wieviel Material Sie verarbeiten können, bevor das Produkt unbrauchbar wird, also die Lebensdauer der Mischung oder Pot Life.
- Beachten Sie die empfohlenen Überstreich- und Einsatzzeiten, unabhängig von der scheinbaren Trocknung des Produkts.
- Tragen Sie es bei einer Temperatur zwischen 15 und 25°C und einer Luftfeuchtigkeit bis höchstens 75 % auf. Man kann auch bei höheren oder niedrigeren als den angegebenen Temperaturen arbeiten, wobei aber zu beachten ist, dass sich die Trocknungseigenschaften ändern können.
- Berücksichtigen Sie die Temperaturschwankungen, die während des gesamten Vernetzungsprozesses auftreten, insbesondere bei Nacht.
- Tragen Sie niemals unter direkter Sonneneinstrahlung auf, sondern schaffen Sie Schattenbereiche mit Planen und arbeiten Sie niemals bei starkem Wind oder Nebel.
- Ändern Sie keinesfalls das Verhältnis zwischen Basis und Härter bei der Mischung der Zwei-Komponenten, damit die chemischen Eigenschaften unverändert erhalten bleiben.
- Sollte die zuvor aufgetragene Grundierung nicht bekannt sein, kann es Probleme hinsichtlich der Kompatibilität der Produkte geben. Testen Sie das Produkt auf einer kleinen Fläche. Im Fall von Rissen, Blasen, „Ausbluten", Erweichen von früheren Anstrichen konsultieren Sie Veneziani Yachting. Normalerweise muss dann je nach Untergrund eine entsprechende Isolierschicht aufgetragen werden.
- Um die Gleichmäßigkeit der Dicke zu überprüfen, verwenden Sie eine sogenannte Kammlehre, die die Nassfilmdicke „Schicht für Schicht" misst, bevor das Lösungsmittel verdunstet. Beachten Sie den volumenmäßigen Trockenrückstand: Wenn er 100 % beträgt, entspricht die Trockenfilmdicke der Nassfilmdicke, bei 50 % ist sie halb so dick.
- SICHERHEITSHINWEISE
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Hier einige allgemeine Hygiene- und Sicherheitsrichtlinien, die beim Bootsanstrich stets beachtet werden sollten:
- Wenn Sie Verpackungen mit mehr als 2 Litern handhaben, sollte das Gewicht sorgfältig geprüft werden, um beim Heben Gefahren für den Rücken zu vermeiden.
- Lesen Sie vor dem Anstrich immer aufmerksam die technischen Anweisungen und die Gebrauchsanweisung auf der Lackdose.
- Lesen Sie vor allem das Sicherheitsetikett, auf dem spezielle Hinweise auf die Vorsichtsmaßnahmen für jedes Produkt gegeben werden.
- Sollten Ihnen diese Unterlagen nicht zur Verfügung stehen, konsultieren Sie bitte die Webseite www.venezianiyachting.com.
- Einige Lackkomponenten (insbesondere Antifoulings) lösen bei Kontakt Reizungen aus, sind beim Einatmen schädlich und manchmal sogar giftig. Diese Risiken, die sich von Produkt zu Produkt unterscheiden, sind durch entsprechende Symbole und Vorsichtsmaßnahmen deutlich auf dem Sicherheitsetikett gekennzeichnet.
- Bitte rauchen Sie nicht bei der Anwendung.
- Verwenden Sie keine Druckluft zum Entstauben der Kleidung, vor allem wenn Lösungsmittel in der Nähe sind.
- Fast alle Lacke enthalten entzündbare Lösungsmittel, die beim Trocknen verdunsten: Achten Sie darauf, die Dämpfe nicht einzuatmen, vor allem in geschlossenen Räumen. Sorgen Sie für Belüftung, auch um Brand- und Explosionsgefahr zu vermeiden, und verwenden Sie angemessene Masken.
- Es ist empfehlenswert, Schutzhandschuhe, - maske und -brille zu tragen.
- Tragen Sie beim Nassschleifen, vor allem von Antifouling-Farben immer Schutzhandschuhe, -maske und -brille.
- Zum Abbeizen verwenden Sie wenn möglich ein Abbeizmittel auf Wasserbasis wie AQUASTRIP von Veneziani. Setzen Sie Trockenschleifen oder Abflammen nur ein, wenn keine anderen Systeme verwendet werden können.
- Waschen Sie sich nach der Arbeit oder auch in den Pausen die Hände mit Wasser und Seife oder mit Handwaschpaste. Zum Waschen der Hände niemals Verdünnungsmittel oder Abbeizmittel auf Lösungsmittelbasis verwenden.